Geschichten\Der Zeitungsklau
Wer, so wie ich, den Vorteil hat in einem Gemeindebau zu wohnen in dem noch dazu ein Zeitungsklau sein Unwesen treibt, braucht sich um die Entsorgung von Altpapier keine Gedanken zu machen wie folgende Geschichte zeigt.
Es ist schon fast ein Jahr her, als ich mich überreden ließ eine Tageszeitung zu abonnieren.
Da ich gewohnt bin früh aufzustehen, kam mir das grad recht, schon im Morgengrauen am Frühstückstisch die neuesten Nachrichten lesen zu können.

Doch plötzlich blieben innerhalb einer Woche zwei Zeitungen aus. Die Zeitungsausträgerin, die ich dann darauf ansprach schwörte Stein und Bein sie hätte nach wie vor meine Zeitung zu gleichen Zeiten vor meine Türe deponiert.
Nun, ein Test würde die Wahrheit zeigen.
Ich passte jetzt genau den Zeitpunkt ab, an dem meine Zeitung vor die Tür gelegt wurde und tauschte diese sogleich gegen eine mehrere Tage alte, möglichst Frisch erscheinende, Zeitung aus.
Ich wartete noch bis nach dem Frühstück und machte dann einen kurzen Blick vor meine Tür und, wie erwartet, war die Zeitung weg. Also doch eindeutig ein Zeitungsklau.
Den Umstand müsste ich doch zu unser Aller Vorteil nutzen können, dachte ich mir und legte mir einen Vorrat von einigen gut erhaltenen Zeitungen an.

Ich tauschte von da an jeden Tag in der Früh die Zeitung aus und war froh, dass ich nicht zum Papiercontainer latschen musste, denn das erledigte nun ja ein anderer für mich.
So ging das über mehrere Monate hinweg und alle Beteiligten waren Glücklich und zufrieden.
Ich, weil es mich als passionierten Angler freut, wenn was ins Netz geht und auch dem Zeitungsklau der ja seinen täglichen Kick hatte.

Leider aber war es nicht ganz so wie sich nun zeigte, denn plötzlich wurden meine alten Zeitungen nicht mehr angenommen, und blieben trotz liebevoller Aufbereitung ;-) vor der Türe liegen.
Da in der Nachbarschaft zu diesem Zeitpunkt niemand gestorben oder verzogen war, der der potentielle Zeitungsklau hätte sein können nehme ich an, dass der Zeitungsklau inzwischen bemerkt hat (nach etwa einem 1/2 Jahr!!) warum er mit den gelesenen Informationen etwas im Rückstand war.
Eigentlich schade dass die Sache so endete, denn meine Zeitungen waren ja sauber, ich las sie nur beim Frühstück und anschließend am Klo.

Trotzdem ist es mir ein Bedürfnis an dieser Stelle dem Zeitungsklauer, sofern er diese Zeilen liest, für die bisherige Entsorgung von bisher 37 Zeitungen recht herzlich zu danken!

Franz P.
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